Untenrum ist meistens lustiger

Das finden auch die Außerirdischen, die immer mehr Menschen entführen, um ihnen die Eier zu rasieren. Was genau Außerirdische an nackter Hodenhaut so lustig finden, werden wir später diskutieren, bzw. vielleicht nie erfahren. Was wir allerdings jetzt schon wissen, ist, dass wir hier auf der Erde untenrum lustig nur begrenzt lustig finden, was sicher nicht zuletzt jüngste Ereignisse zu unterstreichen wissen.

So zeichnet sich zum Beispiel ab, dass auch mit Erdogan untenrum nicht zu spaßen ist. So glaubt man zumindest beim ZDF. Wissen tut das niemand. Vorsichtshalber aber lieber schnell weg mit dem untenrum lustig Video, bevor Erdogan wieder zum diplomatischen Elternabend lädt.

Sich untenrum über Erdogan lustig machen. Mensch Jan, das kannst du doch nicht machen. Du weißt, dass dein Publikum problematisch ist. Anders als deine Zielgruppe tut sie sich eben schwer, über den wirklich lustigen Kram zu lachen. Dein Publikum wird leider wütend, wenn es untenrum was zu lachen gibt.

Er hier zum Beispiel –> (http://www.faz.net/-gqz-8fewn). Er ist richtig angefressen. Zu recht, wie ich finde. Er kennt die Grenze zwischen Satire und primitiver Beleidigung. Und sein wir doch mal ehrlich. Die primitiven Beleidigungen für sich waren eben auch primitive Beleidigungen. Jan das war menschenverachtend. Ich persönlich bin empört. Schmähkritik in dieser Qualität  untenrum gegen einen Massenmörder, und Volksverhetzer mit so viel Ausstrahlung. Was sind denn das für Methoden? Sowas geht einfach nicht. Wäre das dein Führer, würdest du das doch auch nicht tun, oder?

Schau mal. Schmähkritik, selbst diese, welche gut gekennzeichnet, mit einem zwinkernden Auge, und eigentlich ganze andere Ziele verfolgend, vorgetragen wird, darf sich nur an Menschen richten, die nichts zu sagen haben. Zum Beispiel: Sich über Mutti Angelas stunning beautifulität, oder über von der Leyens Metallfrisur lustig zu machen, ist überhaupt kein Problem. Das darf nicht nur die Heute Show oder Extra3. Auch du darfst.

In Zeiten, in denen hochrangige Politiker ihren Sniedelwoods in gegarte Ferkelschädel stecken, oder sich Fotos von nackigen  Jungs im Ausland bestellen, ist es aber oftmals schwer, die Wahrheit von einer scherzhaften Unterstellung zu unterscheiden. Und du weißt, wie schnell man da mal etwas aus dem Zusammenhang reißen kann. So hilft es auch nichts, wenn man das in einer Satiresendung mit vorgeschobener Rechtfertigung macht.

Er trägt dies als Gedicht unter dem Titel „Schmähkritik“ vor – und das soll dann wohl schon der ganze Witz sein –, nachdem er gesagt hat, dass man all dies auch bei uns nicht von sich geben dürfe, Stichwort „Schmähkritik“. Dadurch wird die Sache allerdings auch nicht lustiger. (er hier wieder –> http://www.faz.net/-gqz-8fewn)

Ja wo war denn nun der Witz? War das wirklich der ganze Witz? Mal abgesehen davon, dass das sau lustig war, gab es da leider gar nichts zu lachen. Und das macht mich genauso wütend wie den Herrn Michael Hanfeld.

Fakt ist nun mal, dass wir jetzt erst einmal Ruhe im Karton brauchen. Nachdem ja Erdi schon richtig angefressen ist, und unsere Politiker in dieser diplomatischen Zwickmühle stecken, können wir nicht gleich nachtreten. Grundgesetz verteidigen ja, aber dem Kollegen, der für uns das Flüchtlingsproblem end-löst, sollte man nur vorsichtig auf den Schlips treten.  Und untenrum schonmal gar nicht.

Nun ja. Auch wenn dein Plan aufgegangen ist, und du genau das geschafft hast, was extra3 nie schaffen wollte, finde ich nicht OK, dass du so viele Leute immer so wütend machst. Vor allem dein Arbeitgeber hat ja nur Ärger mit dir. Würdest du was kosten, wärst du bestimmt schon gefeuert.

 

Letz du somphin komplitli diffrent!

Das Bündniss der Gegner des Metrischen Systems, die sich selbst die SI – Rebellen nennen, möbeln offensichtlich ihren Vorschlag für ein  traditionelles Einheitensystem auf. Eigentlich betrifft es nur eine der Basis Einheiten, aber mehr dazu weiter unten.

Entwickelt wurde die neue Einheit vorallem für vernunftrenitente Völker, deren Zollstock noch heute der eigene Arm oder ein Schuhschrank ist. Viele sind lange schon Stolz daruf, auch in den entlegensten Regionen Entfernungen geradezu ziemlich genau messen zu können. Wozu aufwendig alberne Klappmessstäbe mit zusammenhangslosen Einheiten wie zB. dieses abstrakte „Meter“ bauen, wenn man doch sowohl Fuß als auch Unterarm ständig dabei hat.

Es mag viele Gegner der SI – Rebellen geben, aber die Vorteile liegen auf der Hand. Wo man zum ausklappen eines Zollstocks mindestens zwei Hände benötigt, braucht der findige Purist lediglich einen Fuß oder einen Unterarm, um beispielsweise die Entfernung zwischen zwei Punkten zu messen. Und seien wir ehrlich. Wer nicht wenigstens im Besitz von mindestens einer Extremität ist, sollte sich zumindest nicht Hauptberuflich mit dem Messen von Entfernungen beschäftigen.

Die Welt ist allerdings ständig im Wandel. Die Zeiten, in denen man nicht viel mehr zu messen hatte als den eigenen Schniedelwutz, sind nun mal vorbei. Kann man also tatsächlich in diesen Zeiten ein traditionelles Maßsystem (r)etablieren?

Ein von der Redaktion zu diesem Thema befragter Zyniker meint, eine Strecke mit Füßen und Unterarmlängen zu messen, sei in anbetracht der Möglichkeiten eigentlich nicht mehr Zeitgemäß. Außerdem klängen sie in Ableitungen und in Verbindung mit gängigen Kürzeln für Zehnerpotenzen recht albern. So misst man zB. Flächen gern in Quadratfuß bzw. Kiloquadratfuß und Geschwindigkeiten in Füße pro Stunde.

Das sind schwere Vorwürfe. Die Geschwindigkeit in Füße pro Stunde zu messen, klingt tatsächlich etwas albern. Doch genau da setzen diese SI – Rebellen an. Streng nach dem Motto „Fleisch ist besser als Holz“ werden die SI – Rebellen auch weiter ihren Schritt in Fuß vermessen. Und um sich noch weiter von der Welt von übermorgen zu distanzieren und dieser wurstigen Welt den Stinkefinger zu zeigen, wurde nun auch die Sekunde aus dem traditionellen Einheitensystem verbannt.

Nach langen Überlegungen wurde das Ei als neue Einheit für die Zeit gewählt. Das Ei definiert man als die Zeit, die ein Ei benötigt, um bei 0 Fuß über Meeresspiegel wachsweich zu kochen. So ergibt sich also für die Geschwindigkeit das viel weniger alberne Füße pro Eier.

All die, die auf Eier stehen, werden hier natürlich sofort Einwand äußern. Eier kocht man nach Gefühl! Und dieses Gefühl ist nicht sehr genau. Aber seid beruhigt! Äpple weiß um das Problem, und entwickelt derzeit die neue gefühlsechte EiWatch, der neokonsavative Chronomat für den zeitkoloritbewussten Redneck. Diese Watch ist mit echten Gefühlen ausgestattet und kann so problemlos ein Ei nach dem anderen messen.