Headless – Schuffle

Es ist gut zu wissen, dass nicht nur unsere Experten an Erkenntnisproblemen leiden. Anscheinend hat auch so manch ein Japanischer Experte seine Expertise streng verfehlt.

Geisterschiffe mit Toten an Bord treiben an Küste

So stand es vor einigen Tagen in der FAZ.  (http://www.faz.net/-gun-8atsw)

In jenem Artikel geht es um mehrere Holzboote, die seit Neuestem öfter an Japans Küsten stranden. Das Besondere an diesen Booten ist, dass man mehrere Leichen in diesen findet. Viele Leichen wurden enthauptet, und es gab offenbar Boote, auf denen man mehr Köpfe als Leichen fand, und sinnvollerweise auch Boote, auf denen man weniger Köpfe als Leichen fand.  Weiterhin wird geschrieben, dass man auf einigen Booten koreanische Schriften fand, und dass Nordkoreaner gern mal in genau solchen Booten vor ihrem kuscheiligen Diktator fliehen.

Soweit so klar. Yoshihiko Yamada, ein Meeresexperte aus Tokio, ist aber anscheinend noch unschlüssig. Seiner Meinung nach sind die Boote nicht sehr gut, und treiben oft ab. Daher könnte es sich auch locker um abgetriebene Fischer handeln.  Naklar, nichts liegt näher, als dass es sich hierbei um abgetriebene, nordkoreanische Fischer handelt. Es ist aber auch ein Leid als nordkoreanischer Fischer. Es geht oft so schnell. Man muss nur einmal kurz nicht aufpassen, und schon ist man aus Versehen von Nordkorea abgetrieben. Jeder Ex – Ossi kennt das Problem. Wenn man beispielsweise in der Ostsee mit einem dieser tollen, roten Strampelboote unterwegs war, musste man höllisch aufpassen, dass man nicht versehentlich in den Westen abtrieb.

Es ist auch nicht weiter verwunderlich, dass die Fischer offenbar ihre Köpfe nicht bei sich behalten konnten. Na klar, sie waren einfach so aufgeregt, als sie fest stellten, dass sie von ihrem Führer abgetrieben wurden. Sie organisieren sich dann oft Kopflos in kleinen Gruppen auf dem Pazifik und tauschen untereinander Körperteile aus, so wie das Abtreibungsopfer nun mal so tun. Da kann es schon mal vorkommen, dass jemand mehr Kopfe als Polöcher an Board hat.

„Die Welt stinkt“ – Ticker

Heute: FAZ – Am Arsch!

Ja, es ist tatsächlich so. Ich bin einer der komischen Typen, die ab und zu in die FAZ rein schauen. Das tu ich natürlich online. Ganz der Öko – Aktionist eben. Ich bin der Meinung, dass man Wörter, deren Verfallsdatum schon mit dem Druck im Grunde abgelaufen ist, nicht im großen Stil auf Bäume drucken sollte. Auch wenn diese nicht direkt dafür gefällt werden, ist es doch insgesamt ein unglaublicher, nutzloser Akt, die Dinger in Millionenauflage herzustellen. Das glaube ich zumindest. Es würde mich aber nicht wundern, wenn sich diese Weisheit als nutzloses Halbwissen entpuppt.

Um ehrlich zu sein, fand ich Printmedien im Tapetenformat einfach immer schon etwas unhandlich. Ich kann mir nur Litfaßsäulen als noch unhandlicheres Format vorstellen, wobei die tatsächlich einfacher zu lesen wären.

Ich schweife schon wieder ab. Eigentlich geht es mir darum, dass ich doch eine gewisse Qualität bei der FAZ gewohnt bin. Ich finde es allerdings sehr schade, dass auch dort ab und zu so richtiger Trash veröffentlicht wird. Und über einen solchen Müllfall möchte ich mich an dieser Stelle einmal ergießen.

Wenn man auf die Startseite der FAZ surft, bekommt man, wie bei vielen Online News Anbietern, die aktuellen Meldungen in Form von kleinen Vorschaukacheln zu sehen. In der Regel sieht man die Überschrift, und die ersten ein bis zwei Sätze des Artikels. Der gemeine Ignorant, zu denen ich mich durchaus zähle, liest diese Seite dann folgendermaßen. Er liest den Inhalt aller Vorschaukacheln und entscheidet dadurch, ob die Kachel einen Klick wert ist. Falls er unten angekommen ist, und ihm immernoch langweilig ist, macht er das ggf. ein zweites Mal und klickt sich in dem Fall durch die zweite Wahl.

Im besten Fall sollte es so laufen, dass die Informationen in der Kachel mir so interessant erscheinen, dass ich nach mehr Informationen dürste und dementsprechend den ganzen Artikel lese. Oftmals reicht mir aber die Information aus der Kachel, denn alles kann man sich nicht anlesen, vor allem dann, wenn man auch gern noch Nachrichten aus anderen Häusern lesen will. Die erhaltenen Informationen gleichen dann in etwa denen aus einem handelsüblichen News – Ticker.

Und genau damit scheint die FAZ gern einmal zu spielen. Wohl wissend, dass die Kunden einen Artikel nur dann ganz lesen, wenn sie das Gefühl haben, zu wenig Informationen zu haben, beginnen manche FAZ Artikel mit Aussagen, die sich im Verlauf des Artikels relativieren. Warum? Ich glaube nicht, dass das ausschließlich durch Meinungsbildung motiviert ist. Manchmal sieht es allerdings streng danach aus.

So geschehen zum Beispiel im hier (http://www.faz.net/-gpg-8aggt) verlinkten Artikel von Frau Lisa Nienhaus. In der Vorschau zu sehen war:

Ostdeutsch, männlich, pessimistisch

Die „Alternative für Deutschland“ hat sich nach ihrer Spaltung verändert. Ihr Klientel nähert sich dem einer rechtsradikalen Partei an…

Nun ja, um ehrlich zu sein, selbst als Ossi, der ich nun einmal bin, hätte es mich nicht gewundert, wenn in diesem Artikel zu lesen gewesen wäre, dass die meisten AfD – Wähler depressive Männer ostdeutscher Herkunft sind. Ich war sogar der Meinung, dass ich damit genug Informationen hatte, und den Artikel eben nicht in voller Gänze lesen müsste.

Aus Langeweile und mangelndem Interesse an weiteren weltlichen Geschehen, geschah es dann doch, und ich las den Artikel. Schon wenige Zeilen nach der Einleitung wurden die wichtigsten Adjektive der Vorschau durch ihren Komparativ ausgetauscht. Die Rede war nun plötzlich von  „ostdeutscher“ und  „männlicher“. Kurz darauf kam auch schon der Schock.

Der im Artikel dargestellten sozialen Struktur der AfD kann man entnehmen, dass gerade einmal 28% der AfD nach der aktuellen Studie aus Ostdeutschland kommen. Dazu kommt, dass die Schwankung im Bereich des Geschlechts nur minimal ausfallen. Einzig der Pessimismus ist scheinbar erheblich gestiegen.

Nun wird es allerdings spannend. Wer sich die Statistik genau anguckt, wird schnell feststellen, dass da was ganz und gar nicht hinhaut. Zum einen betragen in der aktuellen Statistik die optimistischen, pessimistischen und neutralen Wirtschaftserwartungen zusammen 110%. Wie funktioniert das?  Und zum anderen wurden in beiden Studien genau 1103 AfD Anhänger befragt. Das sind nicht mal 0.01 % aller AfD Wähler. Wahrscheinlich noch viel weniger. Wie kann man in einer solchen Erhebung Schwankungen von 20% ernst nehmen.

Wenn ich 1000 Menschen auf der Straße frage, ob sie weiblich oder männlich sind, werde ich im einen Jahr vielleicht 400 Frauen zählen und im nächsten vielleicht 500. Das heiß aber nicht, dass innerhalb eines Jahres 10% mehr Frauen in Deutschland leben. Das ist absurd, zumal ich auch einfach nur Frauen fragen könnte, ob sie männlich oder weiblich sind. Heraus käme schockierendes.

Der absolute Hingucker war dann noch, dass die Daten im Rahmen des RTL/Stern Wahltrends erhoben wurden. Was RTL/Stern? Damit will doch kein vernunftbegabter Mensch etwas zu tun haben. Die einen betreiben Sender wie RTL 2 und die anderen veröffentlichen Hitlers Tagebücher.

Ich finde, das ist wirklich ganz übles Bildniveau. Die Hälfte aller FAZ – Leser wird einzig die Vorschau und ihre Scheininformationen auf sich wirken lassen haben. Der Artikel enthält bei näherer Betrachtung wirklich absolut keine brauchbaren Informationen. Er wurde geschrieben, um Buchstaben in möglichst nicht alphabetischer Reihenfolge aneinander zu setzen.

Frau Lisa Nienhaus. Für diesen absolut unsinnigen Artikel und den vielleicht auch unbeabsichtigten, meinungsbildenen Effekt gibt es von mir ein klares „Buh!“.